Bienenkrankheiten – Fortbildung durch das IBI

Das Institut für Bienenkunde und Imkerei in Veitshöchheim hat eine sehr interessante Fortbildung angeboten. Zwischen dem 26. und 28. November 2019 konnte ich viel über Bienenkrankheiten lernen.

Vermittelt wurden die Grundlagen der Bienengesundheit, das Erkennen und Behandeln von Bienenkrankheiten.

Von Kalkbrut, Sackbrut über die europäische Faulbrut bis hin zur amerikanischen Faulbrut (AFB) haben wir die Brutkrankheiten theoretisch und praktisch beleuchtet.

Interessant hierbei ist das Angebot des Tiergesundheitsdienstes Bayern e.V. zum AFB-Monitoring. Eine einfache Möglichkeit die Erkrankungen frühzeitig zu entdecken und so auch ohne klinischen Ausbruch zu bekämpfen. Die Sanierung von Völkern, die Sporen der AFB aufzeigen ist relativ einfach und für jeden Imker grundsätzlich machbar. Eine Keulung der Bestände ist nicht unbedingt erforderlich. Wichtig hierbei ist, dass die Amtstierärzte und Imker kooperieren und sich auf Augenhöhe begegnen.

Die Sanierung erfolgt im Regelfall im sog. offenen Kunstschwarm-Verfahren.

Auch die Bienenparasiten standen während dieser Veranstaltung im Fokus. Tracheenmilbe, Varroamilbe und Tropilaelapsmilbe wurden detailiert vorgestellt. Auch die Bienenlaus wurde uns gezeigt.

Auch das Monitoring-Programm bee warned wurde vorgestellt – hier bin ich seit Juli 2019 als sog. Sentinel-Imker aktiv. Ziel dieses Monitorings ist die frühzeitige Feststellung eines Erstbefalls durch den kleinen Beutenkäfer oder der Asiatischen Hornisse in Bayern und die Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs bei Verdachtsfällen und bestätigtem Befall.

Nosemose, Amöbenruhr und andere Durchfallerkrankungen waren genauso Bestandteil wie die chronische Bienenparalyse oder das Flügeldeformationsvirus.

Bienenkrankheiten
Blick durch das Mikroskop – Nosemose – (die kleinen nierenförmigen Gebilde)

Die korrekte Desinfektion des Materials wie auch die Behandlung der entsprechenden Krankheiten wurden thematisiert. Interessant hierbei ist, dass Ätznatron aktuell nicht zur Desinfektion zugelassen ist, obwohl es das einzig sichere Mittel zur Desinfektion ist. Die Reinigung mit Ätznatron bedarf einer Zustimmung durch die Amtsveterinäre in Form einer Einzelfall-Genehmigung.

In den Räume der Imkerei wie auch im Labor wurde praktisches Wissen und die Diagnostik erklärt.

Varroa-Behandlung – Welche Mittel gibt es in Deutschland?

Die drei Tage waren vollgepackt mit Wissen und gut ausbalanciert zwischen Theorie und Praxis.

Abschließend habe ich dann noch jeweils eine Prüfung zum Bienensachverständigen wie zum Fachwart mitgeschrieben. Ich bin gespannt, ob ich diese Prüfungen bestanden haben.